Montag, 25. Juni 2007

Isola danubia

Warum heuer nicht mal wieder die Donauinsel frequentieren? Aber ich muß gleich sagen, Begeisterung hat sich nur zum Teil eingestellt. Natürlich kam für mich nur die FM4 Bühne in Frage, und das Line-up hat wirklich gut geklungen. Madsen, und Gentleman etwa. Im Strome der Menschen, der dort unablässig in entgegengesetzter Richtung treibt, ist ein Vorankommen mühselig-heiß-zäh. Mit jedem Meter zur FM4 Insel wurde es aussichtsloser, und schließlich versank der Troß im Gatsch, den überstrapazierte Toilettanlagen (dreißig an der Zahl sowas) wieder auswarfen. Stillstand. Außer dumpfen dem Donnergrollen harter Bässe war nichts zu höhren, zu sehen sowieso nichts als Menschen.

Also wieder zurück zur Rock-Bühne. Wo die Stimmung beständig stieg, das war der gute, alte Leo. Immer weniger Last auf seinem Rücken, bedankte er sich jedes Mal, wenn wir aus seinem großen Tramperrucksack ein kleines Bier entnommen (stilgerecht keine Dosen, sondern Partybiere im Einweggebinde, zu öffnen ohne Öffner, dafür mit zerkratzten Fingern). Gut, Stiegl war es keines, aber auch St.Göss hats getan. Immerhin Drahdiwaberl.

Mäßig genial, nächstes Jahr erobere ich die Insel schwimmend, oder bleib zu Hause oder weg.

Freitag, 22. Juni 2007

Lea

Gestern kam ich etwas früher aus der Kaserne und nutzte die Gelegenheit für einen Besuch in der Redaktion, wo ich zuvor gearbeitet habe. Auf einen Kaffee, oder so, und da erblickte ich sie: Lea. Ich will Euch nicht vorenthalten, was Euch sowieso entgangen ist.

Ein knielanges Kleid von einem Stoff, der dominant rosa in einem unlinearen Karomuster auch Anteile auf einem Kontinuum von violett bis zum rot des Fruchtfleisches einer Melone strahlte und damit den Glanz seiner Trägerin weiter steigerte. Centimeter dünne Träger hielten das oben gerade geschnittene Teil an den Schultern, und am Höhepunkt waren sie ineinander verwoben, verknüpft, als ob sie die ganze Welt niederhalten müßten. Aber was wäre das Kleid ohne sie, Lea, nichts, Stoff, den man genauso zum Abwischen seines Mopedauspuffs heranziehen könnte.

Ihr seid jetzt neugierig, wie Lea weiter aussieht? Gerne, gerne, nichts lieber als das. Dünne Augenbrauen, leicht nach oben geschwungen über blauen Augen. Schulterlang, blond und vorne in Fransen das Haar, nicht glänzend, fast ein wenig strohig, so als ob sie drei Wochen im Sommer an einem Fjord gelegen wäre, einen Stapel Bücher von vorne nach hinten und zurück einatmend. Sie ist eher der nordische Typ, ein eher heller Teint, und viele zarte Leberflecken grinsen mich an von den unbedeckten Schultern, sagen mir: sag´ doch Du was.

Oder die fein gezogenen Lippen, wie Pinselstriche, die auf Anhieb gelingen, nicht zu dick, wulstig oder breit. Unaufdringlich und anziehend, einfach und doch so geheimnisumwoben. Ihr Blick, gerade, selbstbewußt, klug, neugierig, wissend, leichtsinnig. Und das Schuhwerk? Kein Werk, eher ein Streich, elegant, nobel zurückhaltend und dennoch sommerlich heiß Flipflops. Aus Leder und mit Emblem, fünf mal zwei Zehen den Rahmen bietend, die ich immer und immer verstohlen zähle, jede einzeln und alle zusammen. Ich bin ein Gutmensch, wollt ihr das schon glauben, wenn ich nicht heimlich und nebenher, geradeso, wie man aus einem fahrenden Schnellzug einen Blick von seiner Lektüre in die aufgehende Sonne leiht, rasch wieder zurück auf den Text, wo einem aber die Buchstaben vor Augen tanzen - genau so riskierte ich in einem unbeobachtet geglaubten Augenblick an ihr Dekolté. Hej, ich bin auch nur ein Mann! Aber dieses Bild gehört mir alleine, das teile ich nicht mir Euch! Lieber erzähle ich ihr Lächeln, vertrauenserweckend ("sag´ es mir ruhig"), keck, aber sicher nicht spöttisch.

Oder die Stimme. Konsonanten durch Weichspüler gedämpft, und überhaupt das stimmlose, flüsternd klingende "s", die Vokale warm von Klangfarbe bunt, hauchend, erotisch.

Ihr denkt ich sei verliebt? Denkt doch Ihr, Was Ihr Wollt.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Nova Rock - Linkin Park, mein Favorit

Novarock is natürlich ein Pflichttermin für mich. Schon donnerstags bin ich mit einer mords Partie angereist. (Leider nicht dabei: Lea, aber nach einigen geleerten Blechbehältnissen war auch das nur mehr 1/2 so wild). Wir hatten 2 Caravans und rund herum die Zelte aufgestellt. Wetter war fein, wenn sich auch Samstag des Morgens der Himmel erbarmt hat aller Restleichen und sie beregnet hat. Ja, und Leo hat seine Festivalböcke verloren. Hat sie einfach ausgezogen, wo abgestellt und sie nicht mehr gefunden. Es waren, ja was sonst, Chuck Taylor All Stars, Größe 10, falls sie jemand gefunden, schwarz und niedrig. 1 1/2 Stunden anzustellen, nur für ein bißchen Kohle, das war wohl etwas fad, aber 1 Bankomat für´s ganze Gelände - seis drum.
Hab´ ich überhaupt schon erzählt, wie ich den Spieß dazu bringen konnte, für das Wochenende frei zu bekommen? Bei mir in der Heimat, fernab von Wien und dort, wo Lagerhaus, Kirchtürme und Silos die Skyline prägen, haben meine Eltern eine Wirtschaft. Wie ich spitz gekriegt habe (thanx an Sepp für diesen Tipp), man könne um Ernteurlaub ansuchen, und die Wiener würden das in jedem Fall fressen, da war das Novarock gesichert.
Noch ein paar Sätze zu meinen Favoriten, zu Linkin Park. Die Musik und die Texte fahren mir in Mark und Bein, lassen eine Gänsehaut auflaufen. Die Mischung zwischen Rap und Metal, energisch und bestimmt vorgetragen, und dazu melodische Teile, einfallsreich, außergewöhnlich - so gefällts mir.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Gestern war ich Saufen

Guten Morgen. Sie schmeckt rundherum leicht süß, mit einer zarten Karamelnote, daß man garnicht genug bekommen will!
(nicht was ihr jetzt glaubt). Sie, das ist die Biersorte, die ich mir gestern in größerer Menge und kleinerer Runde in den Rachen goß. Ein "rotes Zwickl" in einem düsteren, aber durchaus als sauber einzuordnenden Beisl in Wien.
Obgleich ich garnicht sonderlich lange aus war, bin ich heute ziemlich am Sand. Ich meine, Freunde!, ich bin gerade mal 24 Jahre alt, und das soll es gewesen sein? Daß ich nach so einer kleinen Nacht valad bin? [solls geben, und das wird noch schlimmer / pro Jahr]. Beim Aufstehen (der Wecker rief zum Morgenappell gen Sankt Starhemberg) wogen meine Glieder gut 50Kilo das Stück, und meine Gedanken noch mal so viel. Ich hatte nicht mal die Kraft, meine Tageszeitung anzulesen (Großformat, angeblich Qualitätszeitung, schreibt den Linken nach dem Mund, aber immer noch besser als Die Presse, obwohl, ähm..). Die Schlagzeile dreht sich um die Pflegereform. Heute morgen trift auf meinen Körper Pflegestufe 4 1/2 zu, auf den Kopf gegen 5,0.